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Manschetten Hauptbremszylinder |
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Hallo zusammen,
da nach 40 Jahren der Schmodder aus der Bremsanlage mal rausgeputzt werden sollte, habe ich den Hauptbremszylinder zerlegt und gereinigt und mir neue Manschetten zugelegt. Es ist ein 20mm ATE Tandemhauptbremszylinder für Scheibe vorn / Trommel hinten mit Bremskraftverstärker aus einem Kadett B. Das Ganze schaut jetzt so aus (mit den neuen Manschetten, die Reihenfolge und Einbaurichtung der Teile ist so wie beim Ausbau):

EDIT: ist richtig!
In einem alten Fachkundebuch habe ich den gleichen Aufbau gefunden, nur ist hier die erste Manschette (Vakuummanschette), die zum BKV hin abdichtet, andersrum eingezeichnet (Pfeil):
EDIT: gelöscht, weil falsch herum
Was stimmt denn jetzt, ist die Manschetten bei mir falsch eingebaut
Eine Messingscheibe (Füllscheibe) hat auch eine kleine Macke, ein Schmutzkörnchen hat sich eingedrückt. Leider war die nicht im Überholsatz dabei. Kann man die einzeln kaufen, und wo? Bei den Teilehändlern habe ich leider nix gefunden.
Und noch eine Frage, diesmal zu den Bremssätteln. OK, man soll die Hälften ja eigentlich nicht auseinander nehmen... Ich würde aber gerne die Bohrungen neu honen, und dazu müssen sie auseinander. Und es gibt bei OTR auch die Dichtungen zwischen den Hälften, also wird's wohl auch gemacht. Nur finde ich nirgends das Drehmoment für die Schrauben, und ob es normale Schrauben oder Dehnschrauben (müssen dann ja neue rein) sind. Weiß da jemand Bescheid?
Schon mal Danke für die Antworten - Tobias
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16.05.11 20.49 |
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gt-oldie

Dabei seit: 24.09.08
Herkunft: 78247 Hilzingen
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Hallo Tobias
Bau alles so zusammen, wie Du es ausgebaut hast.
So eine Scheibe habe ich eventuell.
Du schreibst selbst zu den Bremssätteln, das man diese nicht auseinander schrauben sollte. Also lass es.
Jetzt kommen sicher Kommentare, alles kein Problem usw.
Fakt ist: die Sättel dürfen nur spezielle Betriebe in ihre zwei hälften zerlegen.
Gruß Dieter
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16.05.11 21.53 |
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Kadettisto

Dabei seit: 08.04.11
Herkunft: Passau
Themenstarter
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Hallo Dieter,
mein Problem ist, dass ich die Vorgeschichte von dem Auto nicht kenne und keinen Meter damit gefahren bin. Ich habe den Kadett mit Motorschaden gekauft, und der Vorbesitzer ist ihn auch nicht gefahren (er wollte ihn restaurieren, musste dann aber aus der Halle raus). Deshalb bin ich gerade bei den Bremsen etwas mißtrauisch, ob da nicht jemand schon mal gemurkst hat und was verkehrt eingebaut hat. Ich glaub's zwar nicht, aber bei den Bremsen gibt's keinen Spaß.
Sättel zerlegen oder nicht hat im Netz schon einige Kriege in den Foren ausgelöst
Ich werde sie auch nicht aufschrauben, wenn ich nicht weiß, wie sie richtig zusammengebaut werden. Aber ein Hexenwerk ist das auch nicht, eine Dichtung einzulegen und 4 Schrauben korrekt anzuziehen, behaupte ich einfach mal.
Grüße Tobias
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16.05.11 22.24 |
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Julian
Hirsch

Dabei seit: 06.07.04
Herkunft: 4591 Molln, Österreich
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Zitat: |
Original von Kadettisto
Aber ein Hexenwerk ist das auch nicht, eine Dichtung einzulegen und 4 Schrauben korrekt anzuziehen, behaupte ich einfach mal.
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Hexenwerk ist das Zusammenschrauben nicht, aber ob die Sättel auch dicht sind ist eine andere Sache
Ich hab mal interessehalber C-Rekordsättel auseinandergeschraubt. Bin damit zur ATE-Niederlassung. Die haben eine Reparatur verweigert, weil sie nicht wüssten was mit den Sätteln geschehen ist (sprich, welcher Bimbo - in dem Fall ich - sie wie demontiert hat). Auch liefern sie wieder die Dichtungen, noch rücken sie mit dem Drehmoment raus. Ist auch gut so
__________________ Kadett B, 4-türige Limo Standard 1973; 2-Türer bis-Limo 2/67; USA Kadett 1.9 F-Coupe 1969; Combo C 1.6 CNG, 10/08; Audi A6 Avant C4 - AAT 1996; Seat Ibiza 1998;
Kadett B. Vorsicht, Vorteil.
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16.05.11 22.40 |
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Kurt
Dabei seit: 01.03.07
Herkunft: Österreich
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Wichtig ist das ihr neue Dichtringe verwendet und die Sättel kann man mit dem Drehmomentschlüssel der schrittweise stärker gestellt wird auch aufmachen. Bei dem Drehmoment wo sie sich zu lösen beginnen sollte auch das Anzugsdrehmoment liegen (so mach ich das wenn ich was zerlege wo ich deine Drehmomentdaten habe und bin immer gut damit gefahren).
Beste Dichtheitsprobe wenn er zusammengebaut ist und man mit ganzer Kraft in die Bremse tritt und mal eine halbe Minute drauf bleibt.
Da entstehen Drücke von ca. 80bar (Vollbremsdruck oder Panikbremsung auch mal 100bar).
Hier sollten sich, wenn vorhanden, die ersten Undichtigkeiten geben.
Dies sollte man immer machen wenn man die Anlage zerlegt hatte.
Wenn die Nuten für die Dichtringe angegriffen sind würd ich meinen gehört der Sattel getauscht, sind auch nicht so teuer wie das Leben!
Ich würde sagen die erste Manschette gehört so rein wie sie drinnen war.
__________________ ...nichts ist tot bevor es nicht vergraben ist!
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17.05.11 07.17 |
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Zitat: |
Original von Kurt
Wichtig ist das ihr neue Dichtringe verwendet und die Sättel kann man mit dem Drehmomentschlüssel der schrittweise stärker gestellt wird auch aufmachen. Bei dem Drehmoment wo sie sich zu lösen beginnen sollte auch das Anzugsdrehmoment liegen (so mach ich das wenn ich was zerlege wo ich deine Drehmomentdaten habe und bin immer gut damit gefahren). |
Als ich das las, dachte ich, hey gute Idee! Aber ich glaube, das Drehmoment, das nötig ist, um eine mit Drehmoment X angezogene Schraube zu lösen, ist sicher ein anderes als X, nämlich ein höheres. Bei Dehnschrauben fällt der Effekt vermutlich noch wieder anders aus. Und schon kommt man zu einem falschen Anzugsmoment. Außerdem gibt es Verschraubungen, für die nicht einfach nur ein bestimmtes Anzugsmoment vorgesehen ist sondern wo eine bestimmte Vorgehensweise notwendig ist, um Festigkeit, Dichtigkeit und Betriebssicherheit sicherzustellen. So zum Beispiel die Zylinderkopfschrauben. Und weil Fehler beim Anziehen der Kopfschrauben weniger Sicherheitsrelevant sind, darf der Laie das selber machen, bei den Bremssätteln sieht das aber anders aus.
Und außerdem sollte man in der Öffentlichkeit nie dazu raten, Arbeiten an sicherheitsrelevanten Teilen selber zu machen.
Matthias
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18.05.11 11.48 |
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kolbenfresser01
Der Prinz von Ersatzteilien
Dabei seit: 21.08.04
Herkunft: Österreich / Wien
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So wie zerlegt wieder rein und gut. Allerdings in 'neu'!
Sättel zerlegen sehr schlecht, weil Dehnschrauben. Daher wiederholte Verwendung nicht statthaft. Überholte Sättel erkennst du an einer anderen Kopfform der Schraube. Meist Sechskant; die originalen ATE-Sättel haben eine 'Vielzahninnenverschraubungsform'
Da es nicht erst einmal passiert ist, dass Sättel, welche in Eigenregie zerlegt und wieder zusammengebaut wurden, bei hohen Belastungen gebrochen sind, wäre ein Gedanke an professionell überholte Teile sicher nicht schlecht. (Beachte in diesem Zusammenhang das WHB für KAD A mit Scheibenbremse erste Auflage: Zerlegung der Sättel beschrieben. Zweite Auflage: Zerlegen der Sättel in jedem Fall verboten!)
Also besorg dir Tauschsättel! Gibt's für relativ schmales Geld bei den üblichen Verdächtigen.
Grüße!
Thomas
__________________ In der Ruhe liegt die Kraft.
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17.05.11 08.41 |
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gt-oldie

Dabei seit: 24.09.08
Herkunft: 78247 Hilzingen
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So wie schon geschrieben, gehören die Dichtungen so rein wie Du sie ausgebaut hast. Ich habe ein Bild aus einem Opel-Whb angehängt.
So weit ich mich erinnern kann, werden Bremssättel die professionell überholt werden mit ca. 150 Bar abgedrückt.

Gruß Dieter
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17.05.11 09.28 |
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Kadettisto

Dabei seit: 08.04.11
Herkunft: Passau
Themenstarter
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Danke für die Antworten!
Dann kann ich beruhigt wieder alles zuschrauben. Eigentlich ist es auch logisch: die Manschetten sind auf der Seite mit dem größeren Druck 'offen' und haben den größeren Durchmesser. Bei der Vakuummanschette ist auf einer Seite eine Entlüftungsbohrung, auf der anderen Seite der BKZ mit Unterdruck. Also muss die offene Seite zur Entlüftungsbohrung schauen.
Die Sättel lasse ich dann besser zu. Mich hat's nur immer gewundert, dass die Überholsätze mit den ganzen fusseligen Manschetten und Kleinteilen, bei denen viele Fehler passieren können, problemlos erhältlich sind. Hier steht schließlich der gleiche Druck an wie im Sattel, also auch irgendwie so um die 80bar. Die Teile für die Sattelhälten (im Vergleich dazu in meinen Augen bisher reine 'Grobmechanik') jedoch nicht.
Nochmals Danke - Tobias
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17.05.11 10.01 |
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kolbenfresser01
Der Prinz von Ersatzteilien
Dabei seit: 21.08.04
Herkunft: Österreich / Wien
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Servus,
bei den 'fusseligen' Teilen handelt es sich auch um Gummi und nicht um Dehnschrauben! Das bzw. diese Schrauben alleine ist/sind der Grund warum so Frohnaturen wie du vor den Erzeugern davor geschützt werden diese Reparaturen in Eigenregie durch zu führen.
Also mach es wirklich so wie du gesagt hast; lass es sein!
Grüße!
Thomas
__________________ In der Ruhe liegt die Kraft.
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18.05.11 11.05 |
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Kadettisto

Dabei seit: 08.04.11
Herkunft: Passau
Themenstarter
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Hallo Thomas,
danke für die Frohnatur
, bei Bremsen bin ich aber lieber etwas ernsthafter, sonst hätte ich nicht im Forum gefragt
. Ich schraube jetzt seit 25 Jahren an allen meinen Bremsen rum, und bei einem Gebrauchtwagen / Oldtimer ist das immer das erste, was ich mir anschaue, manchmal nicht ganz zu Unrecht
Nach ein bischen googeln glaube ich auch herausgefunden zu haben, warum man die Sättel nicht daheim einfach so verschrauben kann:
Die kleinen Schräubchen bringen beim normalen Verschrauben mit Drehmomentschlüssel gar nicht die Vorspannkraft auf, um die Sattelhälften mit der richtigen Kraft zusammenzupressen. Der Grund ist wohl, dass die meiste Kraft in Kopf- und Gewindereibung umgesetzt wird und nur 10% in Zugkraft. D.h. die Schraube reißt wg. der Torsionsbeanspruchung ab, bevor die richtige Kraft erreicht ist.
Deshalb werden die Sattelhälften in einer Presse vorgespannt und dann die Schrauben schrittweise nach einem bestimmten Schema angezogen.
Damit ist man als Hobbyschrauber also definitiv raus aus dem Spiel!!!
Hört sich für mich logisch an, und deshalb bleiben meine Sättel weiterhin zusammen!
Grüße - Tobias
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18.05.11 12.03 |
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kolbenfresser01
Der Prinz von Ersatzteilien
Dabei seit: 21.08.04
Herkunft: Österreich / Wien
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Bravo!
Brav so!
Grüße!
Thomas
__________________ In der Ruhe liegt die Kraft.
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18.05.11 14.53 |
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