Einschweißbleche verzinken?! |
11Coupe1972

Dabei seit: 21.03.07
Herkunft: D, Wuppertal
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Einschweißbleche verzinken?! |
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Hallo Kadettfreunde,
ich brauche demnächst neue Radläufe für mein Coupe und überlege wie ichs am besten mache. Ich habe drüber nachgedacht die neuen Radläufe verzinken zu lassen und sie dann (wie auch immer, deshalb sprech ichs hier an) in die Karosserie einzusetzen.
Hat das schonmal jemand gemacht? oder macht es keinen Sinn, weil die Schweißpunkte dann einfach der Schwachpunkt sind? Diese könnte man ja dann nachträglich verzinnen oder sowas.
Vielleicht hat hier ja ein Karosserieexperte Tips und Erfahrungen, ich bin gespannt.
Vielen Dank im Vorraus, Malte
PS: Habe die Suche verSUCHT ;) aber nichts gefunden, deshalb das neue Thema.
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13.04.10 15.59 |
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HEINZ
Elisendoktor

Dabei seit: 02.06.07
Herkunft: Naisa in Oberfranken
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RE: Einschweißbleche verzinken?! |
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Hallo meine Liebe
Das einschweißen von verzinktem Blech geht halt schlechter . Nachbehandeln ist so oder so Usus .Viele Reparaturbleche sind auch aus galvanisch verzinktem Tiefziehblech. Manche Teile in der Karosse waren auch schon serienmässig aus verzinktem Blech .Zum Beispiel das "Lochblech" in den Längsschwellern.
__________________ Niveau ist keine Hautcreme und Stil kein Teil eines Besens
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13.04.10 16.45 |
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RE: Einschweißbleche verzinken?! |
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Hallo 11Coupe1972
An welche Art von Verzinkung hast Du denn gedacht?
Galvanisch? Feuerverzinken? Spritzverzinken? ect.?
Beim Feuerverzinken wird das Werkstück in ca. 450 °C heißes
geschmolzenes Zink eingetaucht.
Tiefgezogenes Karosserieblech verliert aber bei ca. 400 °C kurzzeitig seine
Hauptfestigkeit, die Reparaturbleche werden sich mit großer Wahr-
scheinlichkeit verziehen.
Verzinktes Karosserieblech läßt sich außerdem schlecht Schutzgas-
schweißen.
Die größten Rostnester sind immer überlappende Bleche, Schweißpunkte
und Stellen wo Flußmittel vom verzinnen übriggeblieben ist.
Bei der Reparatur von Rostnestern sollte immer großzügig der Rost raus-
geschitten werden.
Eine sorgfälltige Hohlraumkonservierung der Schweißstellen und Reparatur-
bleche nach den Karosseriearbeiten ist sehr wichtig.
Verzinnen ist schön und gut, aber wenn Flußmittelreste in Fugen und
Ritzen verbleit, rostet es später wie Hölle!
Du hast glaube ich mal in einen alten Beitrag erwähnt, das bei Deinen
Coupe Radläufe von einer Limosine eingeschweißt wurden (Vorbesitzer).
Kannst Du mit Reparaturblechen in diesen Bereichen noch arbeiten?
(größe und Form?)
Es grüßt L-Der Lautlose
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13.04.10 18.29 |
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11Coupe1972

Dabei seit: 21.03.07
Herkunft: D, Wuppertal
Themenstarter
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Hallo L, L der Lautlose,
mir wurde mal gesagt,es seien limo radläufe. aber es sind richtige couperadläufe.
vielleicht auch noch die originalen die nur geflickt wurden. das werde ich erst sehen, wenn ich den lack abschleife. ich habe es alles noch geschlossen, langsam platzen die blasen auf, es wird zeit. über den ganz radlauf sind blasen verteilt, ich brauche neue radläufe.
erstmal vielen dank für die nützlichen infos.
es klingt logisch dass der rost eher an den überlappenden blechen beginnt, als mitten auf der fläche.
bedeutet es, man sollte möglichst auf überlappungen verzichten, sprich auf stoß(oder wie das unter den schweißern heißt) schweißen?
holräume entstehen ja erstmal keine die ich versiegeln könnte, höchstens der breirech zwischen den zwei blechen, wenn ich übereinander lappend schweißen würde.
dann will man mit verzinnung helfen und dann ist das flussmittel böse ;) ist ja wirklich schwierig einen weg ohne nachteile zu finden.
ist es denn für den korrosionsschutz wichtig alle schweißnähte mit karosseriedichtmasse zu bedecken, oder ist es nur für die ästhetik?
zu dem verzinkungsverfahren habe ich mir keine gedanken gemacht, aber dann weiß ich ja schonmal dass feuerverzinkung ungeeignet wäre. wobei ich ja jetzt erstmal das gefühl habe, dass eine verzinkung dem hauptproblem, rost an den überlappungen etc. nicht entgegen wirkt.
@ heinz: die schwierigkeit mit dem verschweißen weiß ich, ich hätte mir z.b. punkte entzinkt an denen geschweißt werden soll.
gibt es also schon von haus aus verzinkte reperaturbleche?
erstmal einen schönen abend dir und allen mitlesern ;)
und natürlich auch vielen dank heinz
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13.04.10 20.17 |
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Hallo 11Coupe1972
Du kannst auch so sehen ob Dein Wagen noch die originalen
Radläufe hat.
Wenn Du das Reserverad entfernst und in das Radhaus / Seitenteil
guckst sieht man fast alle Reparaturspuren (Schweißpunkte und
eingesetzte Bleche).
Du kannst aber auch die Rückbank (Sitzfläche) und die hinteren
Seitenverkleidungen entfernen, und so die Radläufe sowie Radhäuser
ansehen.
Wenn Du die Bleche ca. 1,5 bis 2cm überlappen läßt ist das eigent-
lich kein Problem, es sollte aber eine gute Hohlraumversiegelung
zwischen die Überlappungen gesprüht werden.
Ich habe bei meinen F-Coupe auch einige Bleche eingesetzt und
mit Hohlraumversiegelung behandelt, nach 8 Wintern und viel Streu-
salz ist immernoch alles völlig Rostfrei (innen und außen).
Bei mir war die Vorgehensweise so:
1) Alles gründlich abschleifen
2) Reparaturbleche an die Karosserie halten und mit Edding anzeichen
3) prüfen wo Blech ersetzt werden muss bzw. ob das Reparaturblech
von der Größe und Form geeignet ist.
4) Rost großzügig rausschneiden.
5) Reparaturblech einpassen und an den Stellen lochen wo geschweißt
werden soll (Bohrungen ca. 5mm Durchmesser und im Abstand von
2cm zum Punkschweißen lochen).
6) Schweißpunkte sorgfälltig verschleifen.
7) Alle Schweißpunkte uns das blanke Blech mit guter Rostschutzfarbe
streichen oder einsprühen.
8 ) Undichte Stellen und Falze mit Karosseriedichtmasse abdichten.
9) Karosseriedichtmasse mit Rostschutzfarbe streichen bzw. einsprühen.
10)Unebenheiten mit Feinspachtel ausfüllen und in Form schleifen.
(Je besser beim einpassen und schweißen gearbeitet wird, desto
weniger mußt Du spachteln)
11) Lackaufbau etc.
12) Alle Reparaturstellen sorgsam mit Hohlraumversiegelung behandeln.
Als Neuling am Schweißgerät solltest Du erst einmal ein bischen an alten
Blechen üben, dann wird daß schon.
Viel Spaß beim schweißen wünscht L-Der Lautlose
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13.04.10 22.43 |
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11Coupe1972

Dabei seit: 21.03.07
Herkunft: D, Wuppertal
Themenstarter
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Vielen Lieben Dank L,
habe ich das richtig verstanden, die übereinander gelegten Bleche vor dem Schweißen an der Kontaktfläche mit Holraumwachs( o.ä.) bestreichen? Oder läuft das auch nach dem schweißen noch zwischen die Bleche?
Ansonsten war deine Erklärung super. Beim Schweißen wird mir geholfen, also ich denk mal was Erfahrung mit Stromstärke und allem angeht. Die Vorbereitungen wollte ich aber alleine machen und mich schonmal theoretisch in alle Möglichkeiten einarbeiten.
Liebe Grüße, Malte
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14.04.10 09.39 |
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Hallo 11Coupe1972
Du solltest alle Reparaturstellen zuletzt, nach dem lackieren
sorgsam mit Hohlraumversiegelung behandeln.
Dichtmasse, Spachtel etc. können Hohlraumversiegelung ziehen,
(Wachs, Korosionsschutzöl usw. je nach Hohlraumversiegelung)
ein dauerhafter Lackaufbau wird erschwert.
Eine gute Hohlraumversiegelung hat auch etwas Kricheigenschaften
und wandert.
Viel Erfolg wünscht L-Der Lautlose
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14.04.10 12.09 |
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Julian
Hirsch

Dabei seit: 06.07.04
Herkunft: 4591 Molln, Österreich
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Zitat: |
Original von 11Coupe1972
Vielen Lieben Dank L,
habe ich das richtig verstanden, die übereinander gelegten Bleche vor dem Schweißen an der Kontaktfläche mit Holraumwachs( o.ä.) bestreichen? |
Bei überlappenden Blechen nimmt man sog. Schweißprimer, dieser hat Kriecheigenschaften, aber in direkter Nähe des Schweißpunktes verbrennt er auch. Trotzdem sehr sinnvoll. Karosseriedichtmasse ist auch so eine Sache... einerseits gut, aber wenn nicht sauber verarbeitet, kanns darunter munter rosten - lange unentdeckt.
__________________ Kadett B, 4-türige Limo Standard 1973; 2-Türer bis-Limo 2/67; USA Kadett 1.9 F-Coupe 1969; Combo C 1.6 CNG, 10/08; Audi A6 Avant C4 - AAT 1996; Seat Ibiza 1998;
Kadett B. Vorsicht, Vorteil.
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14.04.10 13.33 |
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11Coupe1972

Dabei seit: 21.03.07
Herkunft: D, Wuppertal
Themenstarter
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danke julian,
genau davor hab ich bei dichtmasse angst, das ist s wie eine dicke bitumenschicht auf dem unterboden, man bekommt nicht mit, was darunter abgeht.
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14.04.10 15.31 |
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Hallo habe noch eine Idee
Im Jahr 2006 gab es mal von der Zeitschrift
Oldtimer-Markt ein Sonderheft Nr. 37
Der Titel war Blech-Praxis.
In diesem Sonderheft waren Blech und
Karosseriearbeiten sehr schön beschrieben,
auch waren viele Fotos vorhanden.
Leider habe ich diese Ausgabe nicht mehr,
aber vieleicht ein anderes Forumsmitglied.
Gibts aber auch bei Ebay zum Horrorpreis
http://shop.ebay.de/i.html?_nkw=Oldtimer...osacat=0&bkBtn=
L-Der Lautlose
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14.04.10 15.42 |
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örni
Bratbär

Dabei seit: 06.07.07
Herkunft: Nottuln
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Ich würde auf jeden fall empfehlen das alte Blech abzusetzen und das neue mittels Lochpunkten anzuschweissen.
Alles andere gibt erfahrungsgemäss zu veil verzug.
Es lohnt sich wen die zeit es zulässt das Blech vor dem Schweissen mit Blechschrauben zu fixieren, so kann man die Optimale passform immer wiederfinden.
am besten so wenieg wie möglich rausschneiden, wenn jadoch auch arbeiten an den innenradleufen fällig sind empfiehlt es sich etwas mehr rauszunehmen so das man von der seite schweissen kann und nicht in das radhaus kriechen muss.
Nach dem schweissen alle Überlappungen mit Grundierung Fluten bis es auf der anderen seite wieder rausleuft.
Ich verwende dazu einen Grundierfüller aus der Sprühdose.
Die radlaufkannte von aussen ordentlich abdichten damit kein wasser eindringen kann .
von innen alles mit hohlraum behandeln (Fluid film oder Sanders)
Die radlaufkannte ist jetzt dreifach geschützt. selbst wenn ein Produkt völlig versagen würde würde es nicht rosten.
grüsse Björn
__________________ Lieber ROST als PLASTIK !!!
Der Kunde hat ein Recht auf ordentlichen Pfusch!
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14.04.10 21.18 |
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