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Panhardstab, Blattfeder und noch ein paar andere Fragen |
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Panhardstab, Blattfeder und noch ein paar andere Fragen |
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Hallo zusammen,
ich restauriere ja gerade eine 72er (ab) Limo 1.2S, und nach Motor, Lenkung und Vorderachse bin ich nun an der Hinterachse angelangt. Wie bei allen Teilen habe ich auch vom Panhardstab Fotos gemacht, damit ich die Biegung später auch wieder an der richtigen Stelle einbauen kann
aber wie ich jetzt gesehen habe, gehört da gar kein Knick hinein
Hier mal ein Foto:

Woher kann sowas kommen? Unfall, Alterung, Arbeitsunlust? Außerdem sind beide Federn unten an den Auflagen abgebrochen - vielleicht hat diese unfreiwillige Tieferlegung den Stab so verbogen
. Der Rest der Achse schaut auf den ersten Blick nicht so übel aus. Da ich das Auto mit Motorschaden gekauft habe, kann ich auch nicht sagen, ob es nach einer Seite gezogen hat oder sonst irgend was am Fahrwerk faul ist.
Soll ich irgendwas spezielles prüfen oder nachschauen? Oder neuen Panhardstab rein und fertig?
Ach ja, die rechte Steckachse habe ich ganz locker in Ermangelung eines Abziehers mit Gummihammer durch das Loch vom Bremszylinder herausklöpfeln können. Die linke Seite lässt sich mit dieser Methode auch nicht mit einem Fäustling erweichen
Und im Kofferraum habe ich ganz unten auch noch ein 'neues' verpacktes hinteres Radlager gefunden. War wohl schon vom Vorbesitzer zum Auswechseln gekauft, ist aber inzwischen leider verrostet... Also evtl. ein Folgeschaden?
Naja, und weil ich gerade am Fragen bin: wenn bei einer Gummibuchse die Schraube mit der Hülse festgerostet ist, gibt's da einen Trick wie man die Schraube rauskriegt? Z.B. die da am Längslenker:

Ich habe mir bis jetzt die Fahrwerksbuchsen aus PU gekauft. Nur bei den Längslenkern habe ich nichts gefunden - hat da jemand zufällig eine Bezugsquelle?
Und was würdet ihr an der Achse sonst noch machen, wenn sie heraussen ist. Mein Programm wäre:
Alle Buchsen und die inneren Hülsen neu
neue Federn + gerader Panhardstab
Wellendichtring am Diff neu
Deckel am Diff. abschrauben und mal reinschauen, ausputzen (sonst noch was
)
neue Radlager
Bremse (Zylinder, Leitungen, Schlauch)
Vielen Dank schon mal im Voraus für Eure Antworten! - Tobias
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14.06.11 21.26 |
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Kadettisto

Dabei seit: 08.04.11
Herkunft: Passau
Themenstarter
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neues Post wegen Bilderbeschränkung:
Und noch eine kleine Baustelle an der Vorderachse:
Ich möchte gerne die Blattfeder überholen, also zerlegen, entrosten, lackieren, Zwischenlagen erneuern. Herausbekommen habe ich sie ganz einfach mit der Gewindestangenmethode:

ein riesiges Dankeschön ans Forum für die Tips dazu!!!
Wie geht's jetzt weiter? Federlagen fixieren und Klammer aufbiegen ist schon klar, aber gibt's die Klammer zu kaufen, wenn mir die Laschen abbrechen sollten? Und wo gibt's die Zwischenlagen für die kleine Feder? Habe leider nur Teile für die Feder mit 3 Blättern gefunden.

Viele Grüße - Tobias
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14.06.11 21.28 |
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Manta-Psycho
Schuldiger

Dabei seit: 14.04.04
Herkunft: München
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Hallo Tobias,
das mit der Hinterachse hört sich nach einem Unfall an mit einem Schlag direkt auf die Felge/Achse. Bisher habe ich noch keinen verrosteten und damit geschwächten Panhardstab gesehen (was nicht heißen soll, daß es die nicht gibt).
Auch Deine Bemerkungen zum Zerlegen der Achse lassen auf Probleme mit Unfall/Aufprall schließen.
Ich vermute mal, daß Du eine komplette Achse brauchst. Evtl. ist es auch notwendig die Karosserie im Heckbereich vermessen zu lassen, da ja nicht klar ist, inwieweit auch die Karosse einen Schlag abbekommen hat.
Evtl. hilft es auch an einem guten Kadetten einige wichtige Maße mit Deiner Karosse zu vergleichen (Maße zwischen bestimmten, strategisch günstige Punkten auf mm genau. Das dürfte zumindest schon mal einen Anhaltspunkt für die Karosse liefern.
__________________ Kadett B "Grand-Prix" 2 trg. Limo 1,2S Automatik 1973
und Opel Vectra C GTS OPC schwarz
sowie Zafira B 2,0 Turbo
Ein Fremder ist ein Freund, den man nur noch nicht kennt!
Wenn Albert ruht, albert Ruth,
wenn Albert albert, ruht Ruth!
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14.06.11 21.42 |
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Kurt
Dabei seit: 01.03.07
Herkunft: Österreich
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Das Heck bzw. die Heckrahmen und Achsaufnahmen würde ich auf jeden Fall mal Kreuzvermessen und mit den originalen Maßen vergleichen.
Das defekte Radlager und der Panhardstab würden für mich aussehen als ob der Wagen seitlich mal mit dem Hinterrad an ein Hindernis geschleudert ist.
Ich denke auch das die Halbwelle auf dieser Seite bedient ist. Und was man nicht weiß ob die inneren Seitenkegelradlager was abbekommen haben.
Auch ich würde dir zu einer anderen Achse raten die gibts genügend und kostet nicht viel. Wenn du die dann überholst hast du die Gewissheit nicht einen Haarriss in der Gussachse übersehen zu haben die dir dann abfliegt.
Buchsen für die Längslenker bekommst du wie auch für den Panhardstab bei OTR oder Opel Classic Parts Obere bzw. hier im Forum bei Smeagol oder Mobilzoo.
Verrostete Lager würde ich nicht mehr einbauen weil nicht sicher ist ob die Laufbahnen und Kugeln wirklich einwandfrei sind.
Panhardstab brauchst du natürlich einen anderen der ist ganz gerade im Normalfall.
Tip fürs einbauen:
Wenn du die Achse drinnen hast dreh alle Schrauben erst nur handfest an (Brücke, Lenker, Panhardstab). Dann den Wagen auf die Räder stellen und die Kofferraumrückwand mit ca. 80.-100kg belasten (genügt wenn eine Person mit ca. 80kg sich draufsetzt).
In dieser Stellung dann die Brücke, Lenker und den Panhardstab mit dem richtigen Drehmoment anziehen.
Wenn du noch Fragen hast melde dich.
__________________ ...nichts ist tot bevor es nicht vergraben ist!
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15.06.11 07.19 |
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Mr.Impala
Dabei seit: 20.10.10
Herkunft: Österreich Feldkirch
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Sorry für meine Frage,aber wieso sollte der Panhardstab unter Belastung anezogen werden?
Lg Marco
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15.06.11 07.59 |
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Kurt
Dabei seit: 01.03.07
Herkunft: Österreich
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Weil sich so wie bei den Lenkern die Gummibuchsen bei Belastung noch verdrehen und um hier Verspannungen bzw. zu große Vorspannung zu vermeiden sind die Fahrwerksbuchsen erst nach Belastung anzuziehen.
Ruhestellung der Buchsen sollte der Wagen mit Eigengewicht sein und lt. Hersteller hi mit Gewicht belastet.
Gilt im übrigen , wenn Hersteller nix anderes vorschreibt, bei allen Achsbuchsen
__________________ ...nichts ist tot bevor es nicht vergraben ist!
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15.06.11 10.52 |
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Zitat: |
Original von Kurt
Weil sich so wie bei den Lenkern die Gummibuchsen bei Belastung noch verdrehen und um hier Verspannungen bzw. zu große Vorspannung zu vermeiden sind die Fahrwerksbuchsen erst nach Belastung anzuziehen.
Ruhestellung der Buchsen sollte der Wagen mit Eigengewicht sein und lt. Hersteller hi mit Gewicht belastet.
Gilt im übrigen , wenn Hersteller nix anderes vorschreibt, bei allen Achsbuchsen
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dem ist nichts hinzuzufügen...absolut RICHTIG..
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15.06.11 17.15 |
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löffli

Dabei seit: 21.12.09
Herkunft: Ilmenau Thüringen
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Schraube im Längslenker entfernen:
wenn die Mutter ab ist, versuche mal ob du mit einem Sägeblatt oder einer ganz dünnen Trennscheibe dazwischen kommst und säge die Schraube durch. Wenn die extrem festgerostet ist brauchst du sowieso eine neue.
Oder mit Schweißflamme nur die Schraube erwärmen und mit Hammer ausschlagen (auf der Gegenseite mit Feustel oder großem Gewicht gegenhalten, damit es nicht so federt). Da du neue Buchsen verwenden willst, kann der Gummi ruhig anbrennen. Manchmal hilft auch mehrmaliges Erwärmen und Abkühlen und gut mit Rostlöser einweichen.
Beim Zusammenbau mache ich immer an alle Schrauben und Buchsen innen Kupferpaste oder Korrosionsschutzfett. Solcherart behandelte Schrauben gehen immer wieder auf und rosten nicht fest.
__________________ Auftretende Rechtschreibfehler bitte ich zu entschuldigen, meine Sekretärin hat gerade frei und ich muß mal wieder alles selber tippen !
Realität ist was für Leute die mit Drogen nicht umgehen können!
Kadett B-F Coupe 1,1l
Rekord C Caravan 1,9l
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15.06.11 17.43 |
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Kadettisto

Dabei seit: 08.04.11
Herkunft: Passau
Themenstarter
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Vielen Dank für alle Antworten!
Dann werde ich erstmal ein scharfes Auge auf die Geometrie der Achse werfen, ob sich was verzogen hat. Also Flucht der Wellenstummel sowie Schlag am Flansch, wo die Felge drankommt. Und natürlich die Aufhängungspunkte an der Karosserie - wenn ich dazu Maße finde. Ich hoffe nur mal, dass der Stummel, der noch nicht rausgegangen ist, am Lager einfach etwas festgerostet ist. Naja, ich werde nächste Woche mal berichten, was ich gefunden habe (kann leider erst wieder am WE weiterschrauben, dann hat der Rostlöser aber auch schon eine Woche Zeit für sein Werk gehabt
)
Einen Unfall oder 'Aufsetzer' hat der Wagen jedenfalls schon mal gehabt, da das Blech unter dem Nummernschild etwas verbogen ist und die Kupplungsglocke (Automatik) unten eingerissen ist, was sich aber jetzt schlimmer anhört, als es aussieht. Beim verbogenen Panhardstab kann es eigentlich nur ein Schlag von der Fahrerseite gegen die Felge gewesen sein. Schlag von rechts würde ja strecken heißen, von links stauchen => Knick oder?
Viele Grüße - Tobias
PS: Hat jemand eine Idee wg. der Vorderachsblattfeder???
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15.06.11 20.36 |
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Kadettisto

Dabei seit: 08.04.11
Herkunft: Passau
Themenstarter
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Hallo zusammen,
so, ich habe jetzt beide Steckachsech raus - Rostlöser und sanfte Gewalt mit dem Fäustling haben sie überredet. Es war leichter Passungsrost am Lager vorhanden, deshalb ist sie nicht gleich geflutscht.
Die Achsen habe ich auf der Drehbank vermessen:
Rundlauf am Lager perfekt: 0,015mm (erlaubt sind 0,05mm)
Seitenschlag am Flansch: rechts 0,10mm, links 0,15mm (erlaubt sind 0,1mm) => geht also auch noch, die 0,15mm bei mir kommen auch durch kl. Rostpickel zustande
Da ja der Verdacht auf einen Unfall war, habe ich auch die Achsflansche auf Parallelität vermessen: perfekt. Der Abstand in allen 4 Richtungen beträgt 1240mm.
Wen es interessiert, so habe ich gemessen:
Achse auf den Boden, geraden Stab (habe eine Wasserwaage genommen) an einen Flansch und am Ende des Stabes eine Markierung auf den Boden. Dann der gleiche auf der anderen Seite, dabei die Achse natürlich nicht bewegen. Jetzt kann man den Abstand zwischen den Markierungen messen. Dann das ganze um 90° und um 180° verdreht nochmal. Bei mir sind überall die gleichen Werte +/- 2mm rausgekommen, die Achse ist also kerzengerade und ich habe sie zum Sandstrahlen gebracht.

So, und jetzt noch eine Frage: Der Bolzen an der Achse, der den Panhardstab aufnimmt (Siehe Kringel im Bild) ist ziemlich verrostet. Ist da eine Hülse drauf oder ist das ganze nur ein einziges Teil??? So wie das jetzt ausschaut, brauche ich gar keine neue Buchse draufmachen, weil die sofort kaputtgehen wird. Ich denke, daß das ein Teil ist, dann würede ich wohl 1mm im Durchmesser abdrehen und eine ganz dünne Edelstahlhülse aufpressen.
Und noch eine Frage: Was würdet ihr beim Diff machen außer aufmachen und putzen? Ich will noch den Wellendichtring ersetzen. Wie kann den Zustand vom Diff beurteilen (am Besten ohne zerlegen) - ich bin ja noch nie mit dem Wagen gefahren und kann deshalb nix dazu sagen. Es dreht jedenfalls leicht, aber wieviel Spiel darf es z.B. haben??
Viele Grüße - Tobias
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23.06.11 11.54 |
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