Kadett B Forum (https://archiv.kadett-b-forum.de/index.php)
- Alles zum Kadett B (https://archiv.kadett-b-forum.de/board.php?boardid=6)
-- Motoren (https://archiv.kadett-b-forum.de/board.php?boardid=13)
--- Kupplungsproblem nach Motorwechsel (https://archiv.kadett-b-forum.de/thread.php?threadid=19339)


Geschrieben von Ross am 25.05.12 um 20.11:

  Kupplungsproblem nach Motorwechsel

Moin zusammen,

heute habe ich den 11-S aus dem B in den Kadett-A gebaut. Richtig schönes Erfolgserlebnis: Sobald Benzin vorne ankam, sprang er an! Noch kurz die Zündung eingestellt und schon lief er ganz passabel. klatsch

Probefahren wollte ich natürlich auch, ging aber nicht. frown

Folgendes Problem habe ich mit der Kupplung:

- Es lässt sich bei laufendem Motor kein Gang einlegen.

- Bei vollem Durchtreten des Pedals ertönt ein lautes, kreischendes Geräusch.

- Wenn man den Wagen mit eingelegtem Gang und getretener Kupplung anlässt, zeigt er beim Anlassen einen ganz minimalen Vorwärtsdrang, dann steht er aber ruhig bei weiter getretener Kupplung. Wenn man dann das Pedal kommen lässt und einkuppelt, setzt sich der Wagen ganz normal in Bewegung. Das Einkuppeln geschieht erst bei mehr als der Hälfte des Pedalwegs, also recht weit oben.

Das Kreischen beim Auskuppeln (wie gesagt erst bei voll getretenem Pedal) lässt natürlich an Ausrück- oder Pilotlager denken. Die sind aber beide nagelneu! kopfkratz

Was ich nicht verstehe: Man kann keinen Gang einlegen, aber nach dem Starten mit eingelegtem Gang ganz normal einkuppeln. confused Der Pedalweg von "ausgekuppelt" bis "eingekuppelt" ist recht lang, es ist also nicht so, dass die Kupplung erst bei voll getretenem Pedal trennt. Dafür trennt sie andererseits gar nicht, wenn man einen Gang einlegen will.

Das Getriebe ist dasselbe, was vorher auch drin war und einwandfrei funktionierte. Ich hatte es drin gelassen und nur den Motor getauscht. Schwungscheibe und Kupplungsscheibe sind die alten vom Kadett-A (sahen noch frisch aus), Druckplatte ist vom B, weil die besser aussah; alles 170 mm. Der Ausrückhebel ist ebenfalls vom B, weil bei dem vom A die Feder am Umlenkpunkt (Kugelpfanne) beschädigt war. Der Hebel sieht aber genau so aus wie der alte.


Weil ich im Moment etwas ratlos bin (die Suche hat mir diesmal leider auch nicht weitergeholfen), bitte ich Euch mal um ein paar Denkanstöße...!

Gruß
Ross



Geschrieben von Duke Nukem am 25.05.12 um 20.19:

 

Die Kupplungsscheibe richtig rum eingebaut ? oder ist da bei Kadett egal ? habe letztes bei VW Polo sowas erlebt



Geschrieben von CpFuture77 am 25.05.12 um 20.24:

 

kupplungsscheiben haben eine einbaurichtung.sollte auch draufstehen z,b: getriebeseite.
istdie druckplatte auch wirklich gleich? nicht nur vom durchmesser sondern auch von der dicke.
es hört sich zumindest so an als ob die kupplung nicht ganz trennt,
evtl kupplungspedal einstellung kontrollieren, sollte ein bischen über dem bremspedal stehen



Geschrieben von Greenie am 25.05.12 um 20.36:

 

ich würde sagen die Kupplung ist getrennt...sonst würde es ja nach vorne gehen beim anlassen mit Gang....
ich habe die Vermutug,daß die Mitnehmerscheibe falschrum drin ist....das passiert schnell mal beim Einbau.....und das würde auch die Geräusche erklären



Geschrieben von Ross am 25.05.12 um 20.58:

 

Oha... das mit der Einbaurichtung ist mir natürlich bekannt, und die Scheibe war auch beschriftet. Ich gehe eigentlich davon aus, dass ich die richtig herum eingebaut habe, aber wie Greenie schon schreibt - passiert schnell mal. Hoffentlich kann man das durch die Öffnung für den Ausrückhebel kontrollieren, keine Ahnung ob man da was sieht. Wenn ich so drüber nachdenke, halte ich es aber doch eher für unwahrscheinlich, dass die Scheibe falsch herum drin ist.

Die Druckplatten habe ich in ausgebautem Zustand nur optisch miteinander verglichen, die sahen natürlich gleich aus. Nachgemessen (Dicke) habe ich allerdings nicht.

Dass ich das Pilotlager beim Einbau geschrottet habe, also beim "Aufstecken" des Motors, ist wohl eher unwahrscheinlich?



Geschrieben von örni am 25.05.12 um 22.05:

 

Ist ganz einfach: die Lösung weiß ich jetzt noch nicht, aber das getriebe muß eh wieder raus.
Wenn es schon Kreischt siehst du auch ganz deutlich worann es liegt.

grüße Björn



Geschrieben von Arni am 26.05.12 um 07.47:

 

Hallo Ross!
Ist der Kupplungszug ok? Ich hatte mal die gleichen Sypthome bei einem gelängten Zug.Konnte aber durch Abstützen der Kupplungszugummantelung an der Stirnwand durch passende Unterlegscheiben beseitigt werden.

Gruß Reiner



Geschrieben von HEINZ am 26.05.12 um 09.18:

 

Örni hat recht !!



Geschrieben von Ross am 26.05.12 um 18.51:

 

Hallo,

den Getriebeausbau habe ich heute noch nicht beginnen können, aber ich habe vorhin durch die Öffnung des Ausrückhebels geschaut.

Nun bin ich etwas schlauer, was die Geräuschquelle angeht:

Bei weit durchgetretenem Pedal wird der Ausrückhebel so weit nach vorne gezogen, dass er an der Druckplatte anliegt und schleift. Auf den Bildern erkennt man zumindest an der äußeren Wölbung des Druckplattengehäuses eine Schleifspur und Abrieb auf dem Hebel. eyecrazy


Um nochmal auf den Kupplungszug zu sprechen zu kommen: Ja, der ist eigentlich - wie so oft - zu lang. Er war vorher schon etwas zu lang und ist es jetzt noch mehr. Ich habe mir mit zwei dicken Muttern als Unterlage an der Seilzugbefestigung am Ausrückhebel beholfen.

Und eigentlich ist der Zug nun doch deutlich zu "kurz" eingestellt, wenn bei voll getretenem Pedal schon der Hebel an der Druckplatte schleift (mal abgesehen davon, ob das bei den "richtigen" Komponenten überhaupt möglich wäre, oder ob es mit dem Hebel und der Druckplatte aus dem Kadett-B zusammenhängt).

Dennoch trennt die Kupplung beim Versuch zu schalten nicht. Nur beim Anfahren, wenn der Wagen mit eingelegtem Gang und ausgekuppelt gestartet wurde, lässt sich wunderbar sanft einkuppeln und anfahren. Wenn man dann die Kupplung wieder tritt, wird auch ausgekuppelt (Kraftschluss getrennt), aber schalten ist unmöglich.

Ich würde ja fast aufs Getriebe tippen, wenn es nicht vorher einwandfrei gefunzt hätte.

Bäääääh, ich will das Getriebe nicht ausbauen - wisst Ihr eigentlich, was für ein Aufwand das beim Kadett-A ist? Wandhauer Kein Wunder, dass Opel beim B dann einiges geändert hat (Stützrohr weggelassen etc.).


Gruß
Ross



Geschrieben von BONITO am 26.05.12 um 19.45:

 

Hallo,
sag mal:
Bist du dir sicher dass der Kupplungshebel richtig eingesetzt ist?
Alle Symptome weisen darauf hin dass der Hebel beim Einbau aus seiner Arretierung gesprungen ist.
Geht ohne Ausbau:
Nur Feder und Zug ab und rein fummeln... kopfkratz
Habe ic a uch schon üben müssen.

Gruß,
Wolfram



Geschrieben von Ross am 26.05.12 um 23.23:

 

Hallo,

@Wolfram, nee, das ist es leider nicht. Habe es gerade nochmal kontrolliert, der Hebel sitzt richtig.


Reiner hat den Kupplungszug genannt. Nun hatte ich ja den Zug am Ausrückhebel schon so weit gespannt, dass der Hebel bei getretener Kupplung sogar an der Druckplatte schliff. Weiter kann der Hebel ja gar nicht "ausrücken". Können denn Unterlegscheiben an der Stirnwand dann noch etwas bringen?

Es wirkt so, als würde der Hebelweg nicht ausreichen, da die Kupplung selbst bei vollem Hebelweg (-> Schleifen an der Druckplatte) nicht ganz trennt.

Ich werde den ganzen Haufen wohl morgen wieder auseinandernehmen, es wäre aber vorher doch gut zu wissen, ob das Problem nicht doch nur ein gelängter Seilzug sein kann.

Gruß
Ross



Geschrieben von Ross am 26.05.12 um 23.50:

 

Da fällt mir gerade etwas ein, leider etwas zu spät.

Die Druckplatte, die jetzt drin ist, ist aus dem Kadett-B, den ich kürzlich gekauft habe. Beim Demontieren der Kupplung habe ich mich noch gewundert, warum zwischen der Federscheibe der Druckplatte und der Kupplungsscheibe zwei große Unterlegscheiben auf der Welle waren.

Was ich vermute: Die Druckplatte, die an sich noch frisch aussah, könnte zu schwache Tellerfedern haben, so dass die Auflagefläche nicht weit genug von der Kupplungsscheibe nach hinten gedrückt wird. Das Problem hat man dann auf die schwedische Art gelöst. resigniert

Warum habe ich daran nicht vorher gedacht? Wandhauer Ich hatte das zwischendurch vollkommen vergessen. Zu schwache Federn an der Druckplatte könnten durchaus eine Erklärung für die nicht 100%ig trennende Kupplung sein, behaupte ich als eher unerfahrener Gelegenheitsschrauber mal einfach.

Gruß
Ross



Geschrieben von Big-Elch am 27.05.12 um 00.24:

 

hallo Ross, ich verfolge das hier mit Interesse. Zwischendurch dachte ich auch, es sei eine verkehrtherum eingebaute Kupplungsscheibe... was immer es sein mag; ich mache es seit einiger Zeit so, den Ausrückhebel zusätzlich noch etwas nach hinten zu verbiegen- Richtung Hinterachse
lG,
Bernd



Geschrieben von Ross am 27.05.12 um 00.31:

 

Moin Bernd,

das könnte das Problem eventuell auch lösen, lässt sich aber sicher nur bei ausgebautem Hebel gut bewerkstelligen. rauchen Um das Demontieren komme ich also wohl nicht herum.

Ich werde wahrscheinlich wieder den Motor rausnehmen, ist beim A offenbar einfacher als der Getriebeausbau.

Gruß
Ross



Geschrieben von BONITO am 27.05.12 um 00.50:

 

Moin Ross,
versuche doch mal zuerst meinen Tipp.
Ich hatte die selben Symptome und der Hebel war es.
Kostet ja nix und wenn es das ist kann das Getriebe drin bleiben. erfreut
Gruß
Wolfram



Geschrieben von Ross am 27.05.12 um 01.17:

 

Moin Wolfram,

der Hebel sitzt ordentlich auf dem Umlenkpunkt, vorhin nochmal überprüft. Bei dem gleichen Wagen war es vor dem Motorwechsel sogar genau so, wie Du schreibst, d.h. der Hebel saß nicht mehr richtig auf dem Kugelbolzen, weil die Haltefeder gebrochen war. Der Hebel hing lose in der Kupplungsglocke herum und wurde nur vom Seilzug und der Rückzugsfeder gehalten und hat sich beim Kuppeln irgendwo in der Glocke abgestützt. Kuppeln und Schalten konnte ich da aber trotzdem noch ziemlich normal. eyecrazy Wie gesagt, das kann ich als Fehelerquelle jetzt ausschließen, weil der neue Hebel (mit intakter Feder) richtig auf dem Umlenkpunkt sitzt.

Gruß
Ross



Geschrieben von BONITO am 27.05.12 um 09.55:

 

Schade, wäre die angenehmste Lösung gewesen.
Dann hilft wohl nur noch ab in die Abschmiergrube das Getriebe ausbauen.......
Gruß,
Wolfram



Geschrieben von Ross am 27.05.12 um 21.42:

 

So, hier mal ein Zwischenstand:

Die Ursache für die nicht ganz trennende Kupplung ist wahrscheinlich eine zu dicke Druckplatte gewesen, wie von CpFuture vermutet.

Ich habe heute nochmal den Motor rausgenommen (auf das Theater mit dem Kardanstützrohr am Getriebe hatte ich keinen Bock - da hatte sich Opel wirklich mal was richtig Bescheuertes einfallen lassen!) und die Kupplung demontiert.

Die Druckplatte, d.h. ihre Anpressfläche, ist 1 mm dicker als die ursprünglich montierte. Ich habe jetzt die Kupplung wieder mit allen alten Komponenten zusammengebaut, die vorher auch drin waren und funktionierten (außer neuem Ausrück- und Pilotlager natürlich).

Schön und gut.

Und dann habe ich etwa 6 Stunden mit Versuchen verbracht, den Motor wieder an das Getriebe anzuflanschen, und habe es immer noch nicht geschafft. boese Vorgestern habe ich - allein mit Motorkran - dafür max. 10 Minuten gebraucht. Ein bisschen hin und her probiert, bis Motor und Getriebe in einer Flucht standen, und dann flutschte die Verzahnung der Eingangswelle in die Kupplungsscheibe.

Heute war nichts zu machen. Zentriert ist perfekt, ganz leicht gefettet auch. Es flutscht einfach nicht, stattdessen verkantet es sich ständig, und als Bonbon schiebt sich dabei noch das tolle Stützrohr mitsamt Getriebe nach hinten.

Ich frage mich nur, warum es vorgestern sofort geklappt hat. resigniert

Gruß
Ross



Geschrieben von trashman am 27.05.12 um 22.10:

 

Vorgestern waren dir die Schraubergötter wohlgesonnener als heute... rofl



Geschrieben von Ross am 31.05.12 um 22.39:

 

Nun ist endlich alles wieder zusammen, und ich kann mit Sicherheit sagen, dass eine zu dicke Druckplatte der Fehler war.

Das Anflanschen des Motors ans eingebaute Getriebe war die reinste Tortur und hat insgesamt mindestens 10 Stunden gedauert. Hätte schneller gehen können, wenn ich zwei Tips meines alten Herrn (den ich vielleicht früher hätte anrufen sollen) schon zu Anfang berücksichtigt hätte:

- Das Getriebe hatte ich zusätzlich zur Abstützung durch den Wagenheber mit einem diagonal zur Erde hin gestellten Holzbalken am Zurückrutschen gehindert.

- Damit die Verzahnung der Getriebeeingangswelle in die Verzahnung der Kupplungsscheibe findet, habe ich bei eingelegtem Gang mit einem 15er Schlüssel an der Kurbelwellenriemenscheibe hin- und her gedreht, jeweils bis zum spürbaren Widerstand, während ich den Motor Richtung Getriebe drückte.


Wenn man schon eine Weile erfolglos versucht hat, den Motor ans Getriebe zu bekommen, sollte man ihn nochmal rausheben und sich die Verzahnung der Kupplungsscheibe ansehen. Das Material ist dort weicher als die Getriebeeingangswelle, so dass die Verzahnung der Kupplungsscheibe mit jedem erfolglosen Versuch vermackt wird. Wenn nötig, die Scheibe nochmal ausbauen und vor allem den Bereich zwischen den Zähnen mit einer kleinen Feile nachbearbeiten. Die Scheibe soll ja erstens leicht auf die Welle gehen, und darf zweitens später nicht auf der Welle klemmen.


Der Wagen lässt sich nun jedenfalls einwandfrei kuppeln und schalten. Ein erfreulicher Nebeneffekt des 11-S-Motors ist, dass er gegenüber dem 10-S-Motor auch spürbar mehr Dampf hat. Auf der Landstraße komme ich nun spielend bis ans Ende der Tachoskala eyecrazy , was vorher unmöglich war. Allerdings eilt der Tacho deutlich vor, die echte Geschwindigkeit muss ich nochmal mit dem Navi messen.

Gruß
Ross


Forensoftware: Burning Board 2.3.6, entwickelt von WoltLab GmbH