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Geschrieben von Ross am 26.04.12 um 20.06:

  Unterdruckdose defekt - Leerlauf nicht vorhanden?

Hallo!

Mir ist eine 1970er Standard-Limo angeboten worden, die so billig war, dass ich sie kaufen musste (kann später gerne Bilder posten).

Im Moment versuche ich, den 11-S-Motor vernünftig zum Laufen zu kriegen. Er hat überhaupt keinen Leerlauf (nur mit Choke, dann auch sehr unsauber). Bei der Überführungsfahrt hatte ich starkes Teillastruckeln (Choke beim Fahren eingeschoben). Unter Volllast zog er gut durch, kraftvoll und ohne spürbare Aussetzer.

Frage: Hat eine defekte Unterdruckdose einen so großen Einfluss auf den Leerlauf? Die Dose ist definitiv Schrott, wenn ich den Unterdruckschlauch vom Vergaser abziehe und daran sauge, merkt man gar keinen Unterdruck. Schlauch selbst wurde erneuert.

Hatte über die Suche nur was über Teillastruckeln in Verbindung mit defekter U-Dose gefunden. Wenn die Dose bzw. Membran aber so kaputt ist, dass quasi die Luft ungehindert durchpfeift, muss das doch auch Einfluss auf den Leerlauf (Falschluft) haben?

Sonst habe ich das meiste schon gecheckt, u.a. Ventile und Zündung eingestellt, Zündspule und -kabel überprüft, Vergaserfußdichtung erneuert usw..

Gruß
Ross



Geschrieben von BONITO am 26.04.12 um 21.44:

 

Hallo,
hört sich zumindest nach Falschluft an.
mach doch einfach mal eine Schraube in den Schlauch.... .
Zumindest im Leerlauf brauchst du ja keine Unterdruckdose.
Und überprüfe mal die Dichtungen des Fußes und des Ansaugkrümmens.

Es könnte natürlich auch eine Düse zu sein...
Oder..... ???
Gruß,
Wolfram



Geschrieben von Ross am 26.04.12 um 22.07:

 

Zitat:
Original von BONITO
mach doch einfach mal eine Schraube in den Schlauch.... .


Danke Wolfram, darauf hätte ich eigentlich auch selbst kommen können...! hut

Werde ich morgen testen. Die anderen Ursachen für Falschluft (die Suche gibt dazu ja einiges her) hatte ich schon überprüft. Den Vergaser hatte ich zerlegt, in Ethanol gereinigt, alle Düsen und Kanäle mit Druckluft durchgeblasen und die Dichtungen am Fuß (Papier und Gummi) erneuert. Dass die Unterdruckdose undicht ist, hatte ich erst zuletzt gemerkt.

Gruß
Ross



Geschrieben von Ross am 27.04.12 um 14.52:

 

Die Unterdruckdose war's nicht. evil Sie ist zwar kaputt, aber wenn ich den Schlauch zum Vergaser abziehe und abdichte, ändert sich überhaupt nichts.

Jetzt habe ich schon praktisch alle Ursachen für Falschluft überprüft und ggf. repariert/überbrückt, und es hat sich rein gar nichts am Motorlauf geändert. Irgendwie glaube ich nicht mehr so ganz daran, dass mein Problem ein Luftproblem ist. Oder ich habe was übersehen.

Deshalb die Frage, ob bei diesen Symptomen auch die Zündanlage in Frage kommt:

Wagen springt kalt mit Choke recht gut an, läuft dann nur mit weit gezogenem Choke, Standgas ist dann ziemlich ungleichmäßig und hoch. Auch nach mehreren Minuten läuft der Motor nur mit weit gezogenem Choke (Starterklappe ziemlich weit geschlossen), wenn man ihn ein bisschen reinschiebt, geht der Motor aus. Selbst wenn ich die Leerlauf-Verstellschraube (hinterm Vergaser) ganz reindrehe, hat der Wagen ohne Choke keinen Leerlauf.

Wie schon geschrieben, beim Fahren starkes Teillastruckeln, aber kein Ruckeln beim Beschleunigen.


Klingt in erster Linie nach Falschluft, aber gibt es auch den Zusammenhang "Standgas nur mit Choke - Zündanlage schuld"? confused

Gruß
Ross



Geschrieben von smeagol am 27.04.12 um 16.15:

 

Leerlaufdüse verstopft!?



Geschrieben von BONITO am 27.04.12 um 16.46:

 

Ich hatte mal ein ähnliches Problem da war es die Zündspule.
Der Zündfunken war zu schwach um ein "gutes" Gemisch zu zünden...

Gruß,
Wolfram



Geschrieben von HEINZ am 27.04.12 um 17.56:

 

Und wieder kommt die gute Colortune Glaszündkerze von Gunsson zum Einsatz und alle Probleme lösen sich wie von selbst . Nein ich habe keinen Werbevertrag . rofl
Der Smeagol hat voll recht s.o. Den Zündzeitpunkt mal anblitzen , Die Kompression messen und die Ventile einstellen.
Vielleicht sitzt auch der Vergaser durch die lange Standzeit voll Ablagerung im Gehäuse . Also kein Hexenwerk alles Routine !
Grüße von Heinz



Geschrieben von Ross am 27.04.12 um 18.36:

 

Moin,

@ smeagol & Heinz:
Leerlaufdüse ist frei (gerade nochmal kontrolliert), ganzer Vergaser wurde wie schon geschrieben gereinigt und durchgeblasen, Zündzeitpunkt, U-Kontaktabstand und Ventile sind neu eingestellt. Einen Kompressionstester kaufe ich mir in den nächsten Tagen. Colortune klingt gut, aber ein so grober Fehler (kein Leerlauf) müsste sich erstmal auch so finden lassen - er soll ja überhaupt nur laufen. Ich dachte auch, das wäre Routine...


@ Bonito:
Die Zündspule habe ich auch schon, soweit möglich, durchgemessen. Bei laufendem Motor liegen 9 V an Klemme 1 und 12 V an Klemme 15 an.

Dann habe ich noch eine Messmethode aus dem alten "Jetzt helfe ich mir selbst" angewandt, um den Widerstand der Spule zu messen. Dazu wird das grüne Kabel an Klemme 1 der Zündspule abgenommen und eine Scheinwerferbirne sowie ein Voltmeter an die Zündspule angeschlossen.

Ich hatte Abweichungen in den Messwerten zu den Sollwerten: An Klemme 15 lagen statt ca. 8,5 V nur 6,4 V an, und an Klemme 1 statt ca. 5 V nur 2,8 V.

Ob diese Abweichungen etwas mit dem Leerlaufproblem zu tun haben können, muss mir nun jemand erklären... kopfkratz

Die einfache Methode (Zündkabel in Nähe von Masse halten) probier ich gleich mal.

Gruß
Ross



Geschrieben von BONITO am 27.04.12 um 20.04:

 

Hallo Ross,
deine Messwerte sehen ja nicht unbedingt optimistisch aus.

Eigentlich musstest du die Zündspannung kontrollieren.
Wirst du aber nicht können.... .
Ideal wäre ein guter alter Motortester.
Mit dem kannst du sämtliche Tugenden und Untugenden der Zündung sehen.
Hast du aber wohl auch nicht gerade in der Schublade... cry
Aber eine Werkstatt hat so etwas!

Das einfachste wäre wenn du dir eine Zündspule vom Schrott holen würdest.
Hauptsache 12V.
Ämm... Zündkabel stecken richtig? hammer
Du hast die Kabel und die Kerzen mal durch gemessen?

Das mit der Zündspule ist auch nur eine Möglichkeit.
Eigentlich sieht es ja nach einem Fehler in der Gemsichaufbereitung aus...
Kann ich aber von hier aus schlecht erkennen.

Die Möglichkeit dass die Ventile total verbrannt oder die Kolben nur noch "Wurfpassung" haben wollen wir im Moment mal ausschließen.
Kannst aber mal guggen ob es bei laufendem Motor aus dem Öleinfülldeckel dampft...

Blöde Kaffeesatzleserei.... mad
Gruß,
Wolfram



Geschrieben von armin-possmann am 27.04.12 um 22.10:

 

Dumme Frage, Ventilspiel ist nicht zu stramm
ebenso die Kontakte, dann fällt mir noch der Kondensator ein.
vom Vergaser geh ich jetzt mal nicht aus, der ists ja meistens



Geschrieben von Kolbenfresser am 27.04.12 um 22.37:

 

Hast du die Übergangsbohrungen unten im Vergaser gründlich gereinigt? Die unterhalb der geschlossenen Drosselklappe?

Ist deine Umgemischschraube richtig eingestellt. Müsste so ungefähr eine gute Umdrehung raus stehen. (Sprich ganz rein und dann gut eine Umdrehung raus.)

Wenn er unter Last gut läuft aber im Teillastbereich, tippe ich auf den Vergaser.

Die U-Druckdose brauchst zum Fahren nicht, nur zum Sparen.

Viel Erfolg
Martin



Geschrieben von Ross am 27.04.12 um 22.57:

 

Hallo,

zu den Nachfragen:

Zündkabel stecken richtig, habe sie auch mal gegen die aus meinem A-Kadett getauscht, die dort einwandfrei funktionieren. Kein Unterschied.

Kerzen habe ich nicht gemessen, nur gereinigt und Elektroden eingestellt. Das Kerzenbild ist sehr rußig - ich kann ihn im Moment ja auch immer nur mit gezogenem Choke zum Testen laufen lassen.

Ventilspiel habe ich nur bei kaltem Motor im Stand einstellen können, habe alle Ventile auf 0,20 mm eingestellt. Unterbrecherkontakte (sehen noch recht neu aus) konnte ich nur mit der Schiebelehre auf 0,40 mm einstellen. Kondensator habe ich noch nicht geprüft bzw. getauscht.

Vorhin habe ich das Hauptzündkabel vom Verteiler abgezogen, 1 cm gegen Masse gehalten und manuell die U-Kontakte geöffnet. Da springt ein schöner, gleichmäßiger Funke über.

Die Ãœbergangsbohrungen unter der Drosselklappe habe ich nach dem Ethanolbad auch mit Druckluft durchgeblasen. Die Umgemischschraube hatte ich meistens auf 1,5 Umdrehungen rausgedreht, habe sie aber testweise auch weiter reingedreht, ohne Erfolg.


Insgesamt sieht das alles für mich auch eher so aus, als wäre das ein Vergaserproblem und er würde zu fett laufen bzw. Luft ziehen (Kerzenbild). Bei diesem Vergaser komme ich aber im Moment nicht weiter.

Ich werde mir in den nächsten Tagen einen weiteren Motor besorgen (brauche einen für den A-Kadett), dann habe ich auch einen weiteren Vergaser, den ich mal probehalber draufbauen kann. Werde auch versuchen, noch eine Zündspule zu bekommen.

Oder hätte es Sinn, den Carter-Vergaser meines A testweise auf den B-Motor zu setzen? Müsste doch grundsätzlich gehen...

Gruß
Ross



Geschrieben von BONITO am 28.04.12 um 07.47:

 

Hallo,
natürlich geht der Vergaster vom A.
Ist ja das selbe drunter.
... Kostet dich eine Dichtung....
Könntest ja mal auch die Zündspule probehalber "von A nach B" montieren..
Wenn du die Kerzen ausgebaut an die Zündkabel steckst und auf Masse legst kommt dann bei allen ein zuverlässiger Zündfunke?
Stimmen die Steuerzeiten? (Nockenwelle zu KW)

So allmählich gehen mir aber die "billigen" Ideen aus..
Sollte es daran nicht liegen wird es wohl teuer. cry

Gruß,
Wolfram



Geschrieben von ohv70 am 28.04.12 um 08.11:

 

Könntest ja mal auch die Zündspule probehalber "von A nach B" montieren..
Hallo.Aufpassen,die Zündspule vom Kadett A verträgt nur 6 Volt. Oder hast Du auf 12 Volt umgerüstet?
Gruss Stefan. Wink 2



Geschrieben von HEINZ am 28.04.12 um 09.55:

 

Wandhauer Wandhauer Wandhauer



Geschrieben von Ross am 28.04.12 um 15.23:

 

Moin,

der Vergaser vom A passt nicht, der Abstand der Befestigungsbolzen auf der Ansaugbrücke ist beim A größer. Die Ansaugbrücke selbst kann ich momentan mangels Vielzahn-Steckschlüssel nicht tauschen.

Der A hat ein 6V-System, deshalb kann ich dessen Zündspule auch nicht nehmen.

In den nächsten Tagen bekomme ich einen 1,2-S mit (hoffentlich) allen Anbauteilen, dann sehen wir weiter.

Gruß
Ross



Geschrieben von Kolbenfresser am 29.04.12 um 00.45:

 

ein schicker zündfunke unter athmosphärendruck sagt nix aus.

ventilspiel sollte 015 und 025 sein.

hat der a-kadett vll einen kleineren motor????? crazy

wenn er unter volllast sauber durchzieht, was soll es sonst sein, außer der vergaser?

MfG



Geschrieben von Ross am 29.04.12 um 01.38:

 

Zitat:
Original von Kolbenfresser
wenn er unter volllast sauber durchzieht, was soll es sonst sein, außer der vergaser?


Ja, beim Gasgeben ging er ab wie Schmidt's Katze. Danke für die klare Aussage - wenn man den Vergaser schon x-mal demontiert und gereinigt hat, sieht man irgendwann den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr und meint, die Ursache müsste woanders liegen.

Mein Kadett-A hat den 1,0-S, der B hat den 1,1-S. Die Ansaugbrücken sind bei beiden verschieden.

Ventilspiel stelle ich genauer ein, wenn ich den Motor endlich mal vernünftig warmfahren kann, 0,20 mm kalt ist ja die Grundeinstellung. Daran kann es aber wohl nicht liegen, dass er keinen Leerlauf hat.

Gruß
Ross



Geschrieben von Ross am 29.04.12 um 21.17:

 

Ursache gefunden:

Es war der Vergaser! hammer

Bin gerade mit dem 1,2-S im Kofferraum zurückgekommen und habe sofort dessen Vergaser, ohne weitere Prüfung oder Reinigung, auf den 1,1-S geschraubt.

Jetzt läuft er wunderbar im Leerlauf. Eine Proberunde werde ich erst morgen drehen, aber das Hauptproblem ist nun weg.

Danke für alle Tips! Es ist halt blöd, wenn man keinen Teilefundus hat, um nacheinander alle möglichen Fehlerquellen austauschen zu können. Dann könnte man sich hier auch manche "blöde" Frage sparen.

Was mit dem ursprünglichen Vergaser nicht stimmt, will ich aber auch noch unbedingt herausfinden.

Gruß
Ross



Geschrieben von BONITO am 29.04.12 um 21.30:

 

Zitat:
Original von Ross
Ursache gefunden:

Es war der Vergaser! hammer ...
Was mit dem ursprünglichen Vergaser nicht stimmt, will ich aber auch noch unbedingt herausfinden.

Hallo,Glückwunsch!
Dann hat der Vergaser wohl etwas physisches.
Hast ja nichts organisches" gefunden banane
Hat sich wohl irgendwo ein Stäubchen versteckt...
Hatte ich auch schon mal früher bei einem FIESTA.
Weder ich, noch der Boschdienst oder die Ford-Werkstatt haben trotz mehrerer Versuche etwas gefunden.
Der war nicht kaputt, er ging halt nur nicht mehr....
Halt was physisches....

Gruß,
Wolfram


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