Geschrieben von matthiasjung am 13.11.11 um 19.46:
Neuvorstellung + TÃœV Aktion in der SchweizHallo ihr lieben
, Kurz zu mir:
Matze 31 Jahre alt und langhaariger Bombenleger, 2 Kids +Frau, wir sind ursprünglich aus Thüringen, nun in der Schweiz.
Seit dem Jahr 2004 besitze ich nun eine 66er Berta mit 11N Motor 45 Pferden. Mit den ein oder anderen hier im Forum hatte ich schon zu tun, mehrheitlich über Teile An- und Verkauf, aber z.B. mit Greenie schon persönlich…
GreenieMit dem Kadett bzw. meiner Liebe zu altem Blech kam eigentlich von meinem ehemaligem Chef, der 6 Oldtimer respektive Youngtimer (2 Buick Roadmaster 55, 57; Mercedes 220 Cabrio 57; Mercedes 500SEC, 560 SEC 600SL R129) sein Eigen nannte. :heart:
Er hatte die alle verstreut in mehreren Garagen stehen und so sind wir zum schrauben abends mal da hin mal da hin, immer das Werkzeug was man brauchte gerade in der anderen Garage, na klar.
Auf jeden Fall unbefriedigend, so dass ich mich um eine Einstellhalle im Ort bemühte in der er/wir alle seine Autos unterstellen konnten und auch dran schrauben konnte.
Die war dann auch relativ schnell gefunden mit 10m langer Grube und Strom, leider aber ohne Wasser und Heizung, dafür noch mit Garten zum Grillen und das mitten in der Stadt, ringsum Wohnhäuser so dass wir auch nicht mit Einbrüchen rechnen mussten.
Soweit so gut.
Durch das schrauben an den Oldies und dementsprechende Teilerecherche habe ich mich vollstens infiziert mit der Droge altes Blech. Wobei ich sagen muss des besonders beim Daimler die Versorgung tip top ist....
Ich habe als Führescheinneuling und nach ner Mechanikerlehre bei Opel Ende der Neunziger immer mit nem C-Qpe geliebäugelt, ist aber nie was geworden.
Ich wollte auch nicht mit nem Ami oder nem großen Daimler anfangen, da hatte ich einfach nicht das Budget dafür.
So ging Anfang 2004 die wochenlange Suche über (Achtung Schleichwerbung) : Autoscout und mobile etc. los und ich fand eine an dem Tag x gerade reingestellten Kadett B Limo in Bingen am Main...
Gute Bilder, TÜV vorhanden sonstige Beschreibung auch gut also angerufen das ich in ca. 3h da bin (250km) und alles fix organisiert , Überführungskennzeichnen, Kumpel der mitfährt da ich ja nicht 2 Autos gleichzeitig fahren kann
, Blitzurlaub eingereicht, Geld geholt und ab nach Bingen.Zur Verwunderung: 135000km (nachweisbar) Originalmotor, Scheckheft gepflegt bis 2001, keine grösseren Rostschäden (wurde aber schon mal geschweisst), technisch Tipp top, Volle Historie, zweite Hand (erste bis Ende 2001, Erstbesitzer Postbeamtin Baujahr 1939) Innenraum + Probefahrt auch super = also kaufen und ab nach Hause damit.
Das er mal ein neuen Schloss träger vorne erhielt konnte ich im Pappbrief lesen in dem vermerkt ist, das die Fgstnr. Neu eingeschlagen wurde, was mich in knapp 40 Jahren Frau am Steuer auch nicht weiter wunderte (wegduck
) Was mich schon eher wunderte ist das bei einer Bis-Limo Rückleuchten einer Ab-Limo verbaut waren ok das kann man revidieren was nun vor 4 Jahren auch geschehen ist.Seither wurde der Kadett immer gefahren ausser im Winter und hat nun 155000km aufm Buckel, wurde vor 4 Jahren noch mal neu lackiert (Heckblechänderung von AB auf Bis) und ist mir und Familie ein treuer Begleiter und Blick- und Geprächsfang aller Gesellschafts- und Altersschichten.
März 2009 zog ich mit Familie in die Schweiz (Fribourg) und wir leben glücklich und zufrieden hier, glücklich? Halt da fehlt wer, genau die Berta…
Im August 2009 holte ich die Berta, nachdem wir hier ein Heim mit obligatorischer Garage gefunden und bezogen hatten, auf eigener Achse mit Familie und Gepäck + Einkauf, die 650km in die Schweiz.
Beim Zoll in Basel stellte man mir zu meiner Verwunderung ein Schreiben aus was mich berechtigte die Berta 2 Jahre in der Schweiz mit deutschem Kennzeichen zu fahren.
Gültig ab Umzug also bis 03.2011 obwohl es August war. Nun ja…
Bei unseren 2 Alltagsautos jedenfalls nur 1 Jahr. Da es aber zu meinem Vorteil war habe ich nat. nichts gesagt. Da ich vor der Auswanderung im März 09 noch mal deutschen TÜV mit der Berta gemacht habe lief dieser nun bis Ende März 2011 auf deutscher H-Nummer hier in der Schweiz.
Mich hat allerdings auch nie die Polizei angehalten und das falsch ausgestellte Dokument gesehen, wer weiss was die gesagt hätten…
Ja ab April durfte ich also nicht mehr Berta fahren und der Respekt vor dem Schweizer TÜV (MFK= Motorfahrzeugkontrolle) wuchs, auch durch Foren beitrage anderer Auswanderer und Gespräche mit Schweizer Kollegen: Der MFK sollte nun also ziemlich giftig und pingelig sein…
Was tun??? Alles was nur annähernd MFK gefährdend aber technisch noch vertretbar war wechseln, oder hinfahren und einen Mängelbericht abwarten und dann fein säuberlich abarbeiten,
ich entschied mich für einen Kompromiss: Scheinwerfer vorne da leichter Rostbefall am Reflektor ersetzt, Stossdämpfer hinter ersetzt, nur wegen den porösen Gummis und Blattfederbuchsen hinten alle ersetzt wegen leichter Porosität und ne ordentliche Motorwäsche mit Bremsenreiniger ca. 6 Dosen damit der leicht schwitzende Motor nicht ein Problem wird. Dann dat Dingen Tipp top gewaschen und poliert, ein Schweizer Duft baum reingehangen
(Lokal- Patriotismus wird hier noch gepflegt) und versucht telefonisch nen Termin zu machen.
Der zuständige Prüfer meinte ich solle erstmal ohne Auto, dafür aber mit allen Papieren, Zollbescheinigungen etc. kommen damit er im Vorfeld schauen kann ob alles passt.
Ich also hingefahren und als er dann das Zollblatt aus Basel in der Hand hielt meinte er ich muss zum Zoll und die Berta verzollen, da das Dokument seit März abgelaufen war (hatte ich vergessen bzw. gedacht das ich nur nicht mehr damit fahren dürfte, son Mist).
Da mir das Auto nun schon seit 7 Jahren gehört darf man das im Rahmen seines Umzuges als Umzugsgut Zollfrei mitnehmen, andere Autos müsste man mit Summasumarum knapp 12% vom Kaufpreis verzollen.
Ich also heim und beim Oberzollamt in Bern angerufen und die Nummer des abgelaufenen Dokuments aus Basel durchgegeben, da meinte der am Telefon das das Auto sowieso nicht als Umzugsgut gelten würde, ich also Zoll zahlen müsste da mir das Auto weniger als 1 Jahr gehört.
Hallo geht’s noch? Der ist seit 2003 mir…. Und das ich das auch belegen kann.
(Der war nat. jeden Winter abgemeldet worden und das hat der Typ in Basel im Brief nicht gesehen und so einfach ein falschen Buchstabe ins Dokument eingegeben bedeutet: kein Umzugsgut = Zoll bezahlen
) Der am Telefon meinte dazu, da hätte der Zoll ja einen Fehler gemacht
und ich sollte mal zur Zolldirektion nach Bern fahren und das alte abgelaufene Blatt ungültig stempeln und mir ein neues ausstellen lassen, was dann ja wieder gültig ist. Diese Aussage und die das ich im Falle seinen Namen erwähnen sollte stimmten mich froh das ich gleich nach Bern fuhr.war Freitag gegen 15.00Uhr und noch 1h offen der Zoll...
Die haben dann anstandslos mir ein neues Dokument ausgestellt und gleich noch eines für die MFK Prüfung, hab dann 20 Franken bezahlt und das Thema Zoll zumindest war abgehakt.
Dann am Tag nach dem Nationalfeiertag der Schweiz war es dann soweit = MFK Termin…
Derselbe Prüfer der mich damals wegen dem Zoll hat abwiesen, war diesen Tag sehr gut gelaunt vielleicht wegen dem tag davor ;-) und hat die Berta bewundert und erstmal Fgtsnr. Motornummer, Motorraum Innenraum etc. begutachtet und dann haben wir die Maße des KFZ gemessen mit nem Langen Maßband, die stehen doch eigentlich im deutschen Brief ?
Da war sie also die Schweizer Genauigkeit…
Weiter ging’s mit Bremsenkontrolle: Betriebsbremse Super Werte, nur Handbremse links wollte nicht so wie die rechts, also ein deutlicher Unterschied leider. Ich sah meine Felle davon schwimmen….er notiert sich das und wir steigen ein Stockwerk tiefer und das erste was er sah war ein Tropfen Öl am Steuergehäusedeckel, er meine die rissige Korkdichtung sollte ich mal wechseln, wieder ein Minuspunkt auf seinem Zettel, mir war schlecht …
Dann holte er einen 40cm langen Schraubenzieher hervor und stach an meinen Schwellern rum das es eine Freude war, die war aber nur auf seiner Seite, ich war geladen…
Beim 25 stich hatte er endlich was er wollte und 2cm des Schraubenziehers verschwanden in meinem Schweller ;-(Ich dachte nun: Ok Ende Gelände, das war’s… jetzt heisst es Schweißen, Motor abdichten und Handbremse einstellen.
Er bat mich um eine Unterschrift. Ich fragte wofür, er meine dafür dass ich in nächster Zeit mal die Handbremse einstellen würde, der Rest passt so und ich soll das Schätzchen gut pflegen. :finger:
:finger:MFK bestanden, juhu da war ich baff… Schnell die dt. Nummern abgeschraubt, rein zum bezahlen und Nummern abgeben und fertig war ich…
Er ist jetzt auf Wechselnummer angemeldet kostet 50 Franken Steuern und 120 Franken Versicherung zusätzlich zum Alltagsauto (mit Teilkasko und wert ca.10000) läuft wie ein Bienchen und erfreut mich immer wenn ich ihn fahre. :heart:
Meine erste Ausfahrt mit Schweizer Nummer habe ich dann zu dem ehemaligen Opelwerk in Biel/Bienne gemacht ca.50km von mir aus, wo auch Bertas vom Band liefen, glaube ich zu wissen…
Das war meine Geschichte wie alles Begann und die Sache mit dem MFK….
Bilder folgen
Ade Matze
schütteln und manchmal zum 
